Je nach neurodivergenter Form varriert das etwas, aber folgende Anlaufstellen können für eine Diagnostik in Frage kommen:
- Fachärzt*innen für Kinder und Jugendpsychiatrie
- Fachärzt*innen für Kinder und Jugendmedizin mit Spezialisierung auf Psychosomatik
- Psycholog*innen
- Approbierte Psychotherapeut*innen (Psychologische Psychotherapeut*innen, Kinder- und Jugendpsychotherapeut*innen)
- Ambulanzen/Sozialpädiatrische Zentren
- Schulpsychologischer Dienst (für einzelne Untersuchungsschritte)
- Beratungsstellen (mit entsprechendem Fachpersonal für einzelne Untersuchungsschritte)
Auszug aus meinem Buch „Ein Kopf voll Gold“: Für manche Bereiche wie die Hochbegabung oder Legasthenie werden zusätzlich in manchen Instituten und Vereinen Überprüfungen teils basierend auf eigens entwickelten Tests angeboten. Es ist sinnvoll, sich gut zu informieren, wer mit welcher Qualifikation die Testung durchführt, damit am Ende nicht die Gefahr besteht, dass die Ergebnisse für euer Kind nicht anerkannt werden. Für die meisten Eltern sind Fachärzt*innen für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psycholog*innen die bevorzugte Anlaufstelle. Und auch der Kontakt zu einem sozialpädiatrischen Zentrum ist ein klassischer Schritt. Der Vorteil solcher Ambulanzen und Zentren ist, dass hier oft alles unter einem Dach stattfinden kann. Von der körperlichen Untersuchung bis hin zur Diagnostik und einer eventuellen weiteren Beratung und Behandlung. Für manch neurodivergentes Kind ist dieser wiederkehrende Ort eine gute Stütze im Diagnostikprozess. Wir waren mit beiden Kindern in einem solchen Zentrum und fühlten uns dort sehr gut aufgehoben, aber ich weiß, dass Eltern in den verschiedenen Stellen sehr individuelle Erfahrungen machen.
In jedem Fall muss auch im Bezug auf Anlaufstellen gesagt werden, dass aufgrund von überfüllten Praxen und langen Wartelisten meist gar nicht die Möglichkeit einer großen Auswahl besteht. Je nach Dringlichkeit sind viele Eltern gezwungen, sich bei verschiedensten Anlaufstelle zu melden, um dann auf das frühstmögliche Angebot einzugehen. Und meist reden wir bei „frühstmöglich“ mindestens über einige Monate.
