Schüchternheit oder Introvertiertheit – das kann zum einen einfach Charakter sein. Ein Wesenszug, der bei neurodivergente Kinder ebenso auftaucht wie bei neurotypischen. Manchmal korreliert eine zurückhaltende oder sogar Beteiligung am Unterrichtsgeschehen aber auch mit einer Neurodivergenz. So zeigen nicht selten autistische Kinder beispielsweise einen selektiven Mutismus kommen. Das bedeutet, dass diese Kinder im Unterricht oder auch nur in bestimmten Fächern bei bestimmten Lehrkräften komplett nicht sprechen und daher natürlich auch keine Wortbeiträge „liefern“.
Egal wie stark bestimmte Merkmale ausgeprägt sind, stillere Kinder brauchen zeitgemäße Alternativen zur klassischen Wortmeldung. Unterstützung sieht hier nicht nur der Nachteilsausgleich vor, sondern sollte auch einfach unser pädagogischer Anspruch sein. Einfach nur eine schlechte mündliche Note geben, weil der Finger zu oft oben war, ist für mich ein Teil von Bildungsungerechtigkeiten, nahezu Diskriminierung und einfach auch weniger Bewertung von Leistung als vielmehr Bewertung von Persönlichkeit.
Oberste Regel im Übrigen: Druck raus! In keinem Fall werden Fristen, Druck oder Androhungen etwas an dem Unterrichtsverhalten zurückhaltender Kinder verändern.
Was ihr als Lehrkräfte konkret tun könnt, dafür gibt die folgende Ideensammlung einige Anregungen. Sie kann aber auch für Eltern eine Möglichkeit sein, etwas für ein kommendes Lehrkraftgespräch in der Hand zu haben und anbieten zu können.
Hier gelangt ihr zum Material.
An dieser Stelle möchte ich sehr gern auf diesen wertvollen Artikel verweisen: https://www.friedrich-verlag.de/friedrich-plus/schule-paedagogik/klassenleitung/unterricht/still-aber-nicht-desinteressiert-14902
Weitere wertvolle Anhaltspunkte findet ihr hier: https://www.instagram.com/p/CkdYHpesjXr/?img_index=1